Evakuierungsübung und Aktionstag an der Marktbreiter Realschule

Brand im Chemieraum: Realschule probt mit der Feuerwehr

Schüler strömen aus dem Gebäude, Lehrer koordinieren ihre Klassen, das unangenehm laute Heulen des Feueralarms begleitet das Treiben. Nicht einmal drei Minuten, nachdem der Alarm ausgelöst wurde, ist das erste Feuerwehrauto vor Ort. Wenige Augenblicke später kommen der Einsatzwagen der Feuerwehr und ein Wagen des Bayerischen Roten Kreuzes. An der Leo-Weismantel-Realschule in Marktbreit wurde für den Ernstfall geprobt. Doch ein gewöhnlicher Probealarm war das nicht – denn wie bei einem echten Einsatz kam die Freiwillige Feuerwehr und das Bayerische Rote Kreuz.

Zügig, aber scherzend und ohne große Aufregung laufen die Schüler der Realschule zu zwei verschiedenen Sammelpunkten außerhalb des Schulgebäudes. Alle wissen, dass es sich nur um einen Probealarm handelt und sind deshalb entspannt. Doch etwas Besonderes ist das heute schon, finden Yaren und Schirin. Die beiden zehnjährigen Mädchen gehen in die 5. Klasse und finden: „Es war ganz schön laut. Und es hat schon echter gewirkt, weil die Feuerwehr auch wirklich gekommen ist.“

Probe mit Feuerwehr zum ersten Mal

So einen Einsatz gab es an der Marktbreiter Realschule zum ersten Mal. „Wir hatten uns das zwar schon immer einmal vorgenommen, aber nie umgesetzt“, sagte Andreas Strümper. Er ist Schulleiter der Bildungschancen Realschule und stellvertretender Leiter der Leo-Weismantel-Realschule. Dass der Plan in die Tat umgesetzt werden konnte, sei der Feuerwehr zu verdanken, die sich für den Tag stark gemacht hatte.

Die begann auch gleich mit der Arbeit. Schläuche wurden ausgerollt, die Einsatzkräfte koordiniert und Atemmasken aufgezogen. Denn das Szenario für den Alarm lautete „Brand im Chemieraum“. Da war natürlich besondere Vorsicht geboten, denn im Gebäude könnten sich explosive Stoffe befinden oder giftige Dämpfe austreten. Schritt für Schritt sicherte die Feuerwehr das Gebäude, der Chemieraum wurde abgedichtet und sichergestellt, dass es nirgends brennt. Nach rund 20 Minuten war der Einsatz beendet und auch die zwei verschwundenen Schüler – Teil des Szenarios – wieder aufgetaucht.

Infostationen im Pausenhof

Nach dem erfolgreichen Einsatz ging es im Pausenhof weiter. Mehrere Einsatzwägen der Feuerwehr und ein Fahrzeug des Roten Kreuzes standen bereit, um den Schülern ihre Arbeit zu zeigen. Für Florian Wallochny, den Einsatzleiter der Feuerwehr Marktbreit, ging es vor allem auch darum, um Nachwuchs zu werben und auf die Feuerwehr aufmerksam zu machen. Da sie sich ohnehin mit dem Gebäude vertraut machen müssen, ließ sich das gut verbinden. Sein Team war mit 20 Mann bei der Übung. „Gerade vormittags ist es schwer, Leute zusammen zu bekommen, da ja fast alle auf der Arbeit sind“, sagte er.

Einer der Nachwuchskräfte war schon vor Ort. Der zwölfjährige Nils ist Mitglied der Jugendfeuerwehr Marktbreit und geht mit seinen Freunden Aaron und Constantin in die 7. Klasse der Realschule. Die drei fanden den Einsatz „lustig“. „Und wir freuen uns auf die Stationen, an denen wir uns alles anschauen können“, sagten sie.

Uraufgabe: Brände löschen

An der ersten Station stellte die Feuerwehr ihre Uraufgabe vor, die Brandbekämpfung mit Wasser und Löschschaum. Weiter ging es mit der technischen Hilfeleistung. Die Feuerwehr befreit zum Beispiel bei Verkehrsunfällen zusammen mit dem technischen Hilfswerk eingeklemmte Personen. Den sogenannten Rettungsspreizer durften die Schüler auch selbst einmal benutzen und ein Fahrrad damit zerschneiden.

Nebenan zeigte die Feuerwehr, wie man mit einem Hebekissen Menschen befreit, die von einem Auto oder einer anderen Last begraben sind. An der letzten Station stellte sich die Höhenrettungsgruppe vor. Auch das Rote Kreuz zeigte den Schülern, wie der Rettungsdienst ausgestattet ist und veranstaltete ein Quiz zum Thema Erste-Hilfe.

 

Quelle: Mainpost